Dieter Roth

Dieter Roth, geboren 1930 in Hannover und gestorben 1998 in Basel, war ein Dichter, Grafiker und intermedial arbeitender Aktions- und Objektkünstler. Er gilt auch als Vertreter der Konkreten Poesie. In den 60er Jahren nahm er an Happenings und Fluxus-Veranstaltungen teil. Er schuf organische Kunstobjekte, die einem Prozess der allmählichen Veränderung und des Zerfalls unterlagen, unter anderem luftdicht abgeschlossene Gewürz- und Schimmelobjekte und Schokoladeobjekte, die von Motten zerfressen wurden. Zusammen mit Daniel Spoerri und André Thomkins fertigte er Werke der Eat Art an. In den 70er Jahren gestaltete er inhaltlich und grafisch eine Vielzahl spektakulärer Buchobjekte. Eine umfangreiche Biografie bietet die Webseite der Dieter-Roth-Foundation in Hamburg.

www.dieter-roth-foundation.com

Peter Roesch

Peter Roesch, geboren 1950 in Aarau, wurde bei Josef Ebinger und an der Schule für Gestaltung Luzern als Grafiker ausgebildet. Ab 1973 besuchte er die Bildhauerklasse an der Schule für Gestaltung in Luzern. 1975 bis 1977 war er Mitglied des Instituto Svizzero in Rom. 1981 bis 1995 lebte und arbeitete er in Paris, seit 1995 lebt er in Littau. 1975, 1982 und 1983 erhielt er das Eidgenössisches Kunststipendium, 1977 und 1980 das Stipendium der Kiefer-Hablitzel-Stiftung und 1983 den Anerkennungspreis der Stadt Luzern. Ab 1978 hatte er Einzelausstellungen mit Malerei, Zeichnung, Plastik, Objektkunst in Galerien und Museen in der Schweiz und in Deutschland. 1994 stellte er den Schweizer Beitrag für die 5. Internationale Biennale in Kairo.

Markus Raetz

Markus Raetz, 1941 in Büren an der Aare geboren, unterrichtete zwei Jahre als Primarlehrer in Brügg.

Neben den Zeichnungen seines Vaters Ernst Rätz prägten ihn die Nachbarschaft zum Bildhauer Piero Travaglini und der Kontakt zur Kunsthalle Bern unter der Leitung von Harald Szeemann und dessen Assistent Jean-Christophe Ammann. Seit 1963 lebte er als freischaffender Künstler in Bern, Amsterdam, im Tessin und Berlin. Seit Anfang der 70er Jahre hatte er Einzelausstellungen in Schweizer und in den 80er Jahren auch in internationalen Museen. Markus Raetz beteiligte sich mit Werken an der Documenta 4, 5 und 7 in Kassel. Sein Werk beinhaltet Malerei, Zeichnung, Objektkunst, Foto Art, Konzeptkunst, Book Art, Radierung, Druckgrafik, Installation, Skulptur und Plakate. Markus Raetz ist eine zentrale Figur der Generation von künstlerischen Wahrnehmungserforschern. Bei ihm wird die Wirklichkeit zu einem schwindelerregenden Raum, in dem sich Faktisches als Poetisches, Eindimensionales als Mehrdimensionales, Männliches als Weibliches und Absolutes als Bedingtes erweist.

Jean Pfaff

Jean Pfaff, 1945 in Basel geboren, studierte nach einer Ausbildung zum Hochbauzeichner Malerei an der Akademie der bildenden Künste in München und an der Hochschule in Hamburg, u. a. bei Prof. Max Bill. 1971 begannen seine Ausstellungen in internationalen Galerien und Museen. Nach längeren Auslandsaufenthalten in Paris und Halifax und einer regen Ausstellungstätigkeit mit verschiedenen Auszeichnungen zog er 1992 nach Katalonien. In den folgenden Jahren entstanden zahlreiche Farbgestaltungen im architektonischen Bereich, verbunden mit Publikationen zum Thema. Im Sommer 2003 zeigte das Kunstmuseum Solothurn eine grosse Einzelausstellung mit dem Titel «Farbe zulassen?» Nach einer mehrjährigen Pause von der Malerei folgten ab 2008 neue Bildarbeiten. Die verschiedenen Schaffensphasen waren stets von Textarbeiten begleitet, in denen der Künstler das Konzentrieren und Verdichten von Eindrücken und Wirkungen nicht als gegensätzlich zur Malerei begreift.

www.jeanpfaff.ch

Ad Petersen

Ad Petersen, 1931 in Zaandam (NL) geboren, erlebte als Kind die deutsche Besatzung, die bei ihm psychische und physische Spuren hinterliess. Ab 1951 studierte er Geschichte an der Universität Utrecht, anschliessend Kunstgeschichte an der Universität Groningen. Von 1960 bis 1990 war er der Konservator des Stedelijk Museums in Amsterdam. Wichtigen Einfluss auf seine Arbeit erfuhr er anfangs von Willem Sandberg, der das Stedelijk Museum von 1945 bis 1962 als Direktor leitete und zu einer für ganz Europa exemplarischen Institution machte. Ad Petersen publizierte mehrere Bücher über Sandberg als Grafikdesigner, Typograf und Museumsmann.

Als Kurator organisierte Petersen über drei Jahrzehnte zahllose Ausstellungen mit den wichtigsten Künstlern der Zeit, von Arman bis Markus Raetz, von Ben Vautier bis Roland Topor. Seither arbeitet er als freier Kurator und pflegt dabei nach wie vor lieber seine direkten Kontakte zu den Künstlern als jene zu Museumsleuten und Kunstkritikern. Aus diesen persönlichen und langjährigen Beziehungen erwuchs auch seine Leidenschaft als Fotograf, die bis heute eine Vielzahl an Fotopublikationen in Zeitungen, Zeitschriften, Katalogen und Büchern hervorbringt.

Erica Pedretti

Erica Pedretti wurde 1930 in Sternberk (Tschechien) geboren.

Ende 1945 reiste sie mit einem Rotkreuztransport zu Schweizer Verwandten und besuchte 1946 bis 1950 die Kunstgewerbeschule Zürich. 1950 musste sie in die USA emigrieren. In New York arbeitete sie als Gold- und Silberschmiedin, bevor sie 1952 in die Schweiz zurückkehrte. Nach der Heirat mit dem Künstler Gian Pedretti lebte sie in Celerina im Engadin. Sie veröffentlichte die Bücher «Harmloses bitte», «Valerie oder das unerzogene Auge», «Engste Heimat», «Kuckuckskind» und «Heute. Ein Tagebuch» im Suhrkamp Verlag und lebt und arbeitet als Schriftstellerin und Bildhauerin in La Neuveville am Bieler See.

Paolo Parisi

Paolo Parisi, geboren 1965 in Catania, lebt und arbeitet in Florenz.

Sein malerisches Schaffen umfasst unterschiedliche Materialen und Medien, die vom klassischen Leinwandgemälde bis zu skulpturalen Gebilden, vom Glasgemälde zum Wandbild, vom Einsatz von Video über Audio zum Farblicht reichen. Im Mittelpunkt steht dabei die Darstellung von Natur in ihren Wandlungsprozessen in sinnlichen Bildern und Strukturen. Paolo Parisi stellt seit 1990 aus und lehrte in Florenz, an der Münchener Akademie der Bildenden Künste sowie in einer Gastprofessur 1997 in Providence (USA).

Ilze Orinska

Ilze Orinska, geboren 1968 in Rezekne, Lettland, studierte Malerei an der Kunstakademie in Riga. 1990 kam sie im Rahmen eines Studentenaustausches des DAAD nach Bremen. 1992 begann sie ihr Studium an der Hochschule für Künste Bremen und schloss ein Meisterschülerstudium an. Die Künstlerin lebt in Berlin. Ilze Orinska arbeitet hauptsächlich in der klassischen Technik der Ölmalerei. Seit längerem steht neben Malerei auch Fotografie im Mittelpunkt ihrer künstlerischen Arbeit. Ihre Themen sind die Sehnsucht, Sinnlichkeit und Vergänglichkeit, das Nachdenken darüber, was es heißt, ein sehender Mensch zu sein.

Niklaus Oberholzer

Niklaus Oberholzer, geboren 1940, studierte Kunst- und deutsche Literaturgeschichte. Ab 1974 war er Leiter des Kulturressorts der Tageszeitungen Vaterland, Luzerner Zeitung und Neue Luzerner Zeitung; seit 2003 ist er freier Publizist und schreibt für diverse Medien und Verlage. Er war Mitglied des Stiftungsrates der Kulturstiftung Pro Helvetia. 1996 erhielt er als Kunstvermittler den Anerkennungspreis des Eidgenössischen Departements des Inneren.

Nils Nova

Nils Nova, 1968 in Santa Ana (El Salvador) geboren, wuchs in Luzern auf und besuchte ab 1998 die Hochschule Luzern Design + Kunst. Im Jahr 2000 zeigte er erstmals Arbeiten in der Galerie Urs Meile; bereits ein Jahr darauf erhielt er den Eidgenössischen Preis für Kunst (wie auch 2004 und 2005) und 2002 den Manor-Kunstpreis Luzern. In den folgenden Jahren waren seine Werke in Galerien und Museen in der Schweiz, San Francisco, Paris, Los Angeles, Sao Paolo und New York zu sehen. Nils Nova realisierte verschiedene Kunst-am-Bau-Projekte und arbeitete mit Stipendien in Paris, Chicago und Berlin.

www.nilsnova.tv